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KONZERTTIPP: ensemble musica assoluta mit dem Programm 'Heimatverlangen'

Freitag, 27.01.2017; 20:00 Uhr

„Heimat“ – wohl kein anderer Begriff prägt derzeit die öffentlichen Debatten so sehr wie dieser. Kein Wunder, denn in Zeiten rekordstarker Migrationsströme und globalisierten Unternehmenskulturen stellen sich Fragen, die auf Antworten warten: Welche Elemente konstituieren eine „Heimat“? Kann „Heimat“ auch grenzüberschreitend gedacht und erlebt werden? Ist „Heimat“ überhaupt ein konkreter Ort oder bleibt sie ein abstraktes Verlangen?

Das Ensemble musica assoluta und sein Gründer und Leiter, der Komponist und Dirigent Thorsten Encke, nähern sich diesem spannenden Thema aus musikalischer Perspektive – und freuen sich darauf, mit ihrem Konzertabend „Heimatverlangen“ am Freitag, den 27. Januar 2017 die Saison im neuen Konzerthaus PS.HALLE am PS.SPEICHER in Einbeck eröffnen zu dürfen. Auf dem Programm stehen Werke dreier Komponisten, die im Spannungsfeld von Heimatverlust und Heimatverlangen tätig waren, bzw. sind: Béla Bartók, Sergei Rachmaninov und der zeitgenössische syrische Tonkünstler Ibrahim Kevo.

Sowohl Rachmaninow als auch Bartók emigrierten aus ihren Geburtsländern in die USA. Der Russe Rachmaninow, um den Wirren der Oktoberrevolution zu entfliehen, der Ungar Bartók, um nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs der wachsenden Bedrohung durch Nazi-Deutschland zu entfliehen. In den am Konzertabend präsentierten Werken – signifikanterweise in beiden Fällen „Tänze“ – schufen die Komponisten tief empfundene Hommagen an ihre innig vermissten Heimaten. Besonders interessant für die Zuhörer: Die dabei erlebbaren Perspektiven sind äußerst unterschiedliche. Denn der im Vielvölkerstaat der Donau-Monarchie aufgewachsene Bartók beruft sich in seinen „Rumänischen Tänzen“ auf ursprüngliche Tanzmelodien, die er bei der Landbevölkerung sammelte. Rachmaninow hingegen komponierte seine „Sinfonischen Tänze“ als eines seiner letzten Werke und bezeichnete es selbst als „letzter Funke“ – eine intime Rückschau auf ein von Heimatverlangen geprägtes Leben.

„Es ist ergreifend, diese ganz verschiedenen Zugriffe auf Heimat zu erkunden“, sagt Dirigent Thorsten Encke, „und es lag nahe, diese Auseinandersetzung um eine zeitgenössische Dimension zu bereichern.“ Dafür konnte der syrische Musiker und Komponist Ibrahim Kevo gewonnen werden, der seinem Heimatland, dem Krieg und der Folter vor anderthalb Jahren den Rücken zukehrte und Aufenthalt in Deutschland fand. Der 1966 geborene Künstler nutzt traditionelles Liedgut als Basis und berührt sein Publikum mit Klagen über eine verlorene Heimat, die bei aktueller Nachrichtenlage umso erschütternder nachwirken.

Dass das Engagement von musica assoluta durchaus über die Aufführung hinausgeht, macht das innovative Ensemble am Nachmittag vor dem Konzert deutlich. Dann nämlich besteht für Schülerinnen und Schüler der BBS Einbeck – vornehmlich geflüchtete Jugendliche aus Syrien – die Möglichkeit, im Rahmen eines Workshops neue Wege zu entdecken, das eigene „Heimatverlangen“ zu verarbeiten.

Heimatverlangen – Programm:

Béla Bartók (1881-1945) – Zwei Rumänische Tänze

Ibrahim Kevo (*1966) – Syrische Lieder

Sergei Rachmaninow (1873-1943) – Sinfonische Tänze

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Weitere Informationen zum Ensemble musica assoluta: 

musica-assoluta.de

Kartenvorverkauf: 

Touristinformation Einbeck

Einbecker Morgenpost

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