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Ingraham / Schultze Duo

Donnerstag, 05.02.2015; 20:00 Uhr

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Komplexe Klangwelten, in deren Mittelpunkt Kalkül auf Spontaneität trifft, sind das Forschungsprojekt der Komponisten und Improvisatoren Stefan Schultze und Cole Ingraham. Dabei bündeln sie ihre kreative Intuition zu von ihnen so genannten „komponierten Lebensräumen“ und lassen klanglich Neues und Fantastisches entstehen. Aus der Kombination von Elektronik, präpariertem Klavier und selbstprogrammierten Controllern entsteht eine Mischung aus Vertrautem und Einzigartigem.

Cole Ingraham stammt aus San Francisco. In der Welt der elektronischen Musik spielt er seit Jahren in der obersten Liga. Mit seinen Konzerten und Vorlesungen ist er rund um die Welt zu hören - sein Lebensmittelpunkt ist heute Shanghai.

Als Komponist und Improvisator experimentiert er mit Mikrotönen und abstrakten Klängen, die mit klassischen Instrumenten oft nicht zu erzeugen sind. Seine musikalischen Vorstellungen ließen ihn selbst mehrere neue Instrumente erfinden und konstruieren, u.a. das Pentachord (fünf Klavierseiten, die mit einem Bogen gespielt werden) sowie das Oberon-Bonang – ein perkussives Instrument aus Aluminiumplatten, die in verschiedene Höhen gestimmt werden. Dazu komponiert er eigene Software, mit deren Hilfe es möglich wird, seine Musik vorzutragen – besonders populär ist hier z.B. die Un:Limit App, die in der Musikwelt eine breite Anwendung und Popularität gewinnen konnte.

Der Komponist und Pianist Stefan Schultze verbindet in seinem Stil Elemente der Neuen Musik, der Improvisation, der Avantgarde und des Jazz. Seine Passion gilt sowohl dem kollektiven Klangbild großer Besetzungen, wofür er 2010 mit dem WDR-Jazzpreis für Komposition ausgezeichnet wurde, als auch der Verknüpfung von Improvisation und Komposition in kleineren Besetzungen. Ein wesentlicher Bestandteil seiner Arbeit ist darüber hinaus die Integrierung von Geräuschen und erweiterten Spieltechniken und Präparationen innerhalb seiner Kompositionen.

Nach seinem Studium an der Hochschule für Musik, Köln, zog es Stefan Schultze 2006 nach New York City, um dort mit Unterstützung eines DAAD-Stipendiums und eines Kompositionsstipendiums an der Manhattan School of Music bei Michael Abene und Reiko Fueting zu studieren. Inspiriert vom vibrierenden künstlerischen Leben im Big Apple und der Nähe zu symbolträchtigen musikalischen Orten in der Stadt, gründete er Stefan Schultze’s New York Big Band, mit der er u.a. die Big-Band-Komposition Oracle Night aufnahm. Diese überzeugte die Juroren beim ASCAP Young Jazz Composers Award 2007, einem Wettbewerb der American Society of Composers, Authors and Publishers. Von 2007 bis 2009 war Schultze Mitglied des renommierten BMI Jazz Composers Workshop unter der Leitung von Jim McNeely und Michael Abene. Eine weitere Auszeichnung folgte 2009, als er für seine Big-Band-Komposition Green Falling den 1. Preis beim internationalen ArtEZ Composition Contest in Enschede gewann. Dieser Preis führte Stefan Schultze 2010 auf eine Goethe-Tour nach Mazedonien, wo er mit seiner Gruppe Stefan Schultze – Large Ensemble mit mazedonischen Komponisten zusammenarbeitete und seine eigenen Kompositionen präsentierte. Inspiriert von diesem Aufenthalt gründete er daraufhin gemeinsam mit Peter Ehwald und dem Goethe-Institut das Backyard Jazz Orchestra und ging mit dem Ensemble, bestehend aus Musikern aus acht Ländern Südosteuropas und Deutschlands, im Herbst 2012 auf Balkan-Tour, wo das Vielvölkerorchester auf mehreren großen Jazzfestivals zu hören war.

Doch nicht nur mit seinen Großformationen ist Stefan Schultze erfolgreich unterwegs. Zusammen mit seinem Quintett schultzing, von Kritikern als eine der „erstaunlichsten Bands der deutschen Jazzszene“ bezeichnet, und seinem Oktett Oktoposse gewann er zahlreiche Preise, wie z.B. zwei Mal in Folge den Best international Jazz Band-Preis im spanischen Granada, den Niedersächsischen Jazzpreis 2008 der LAG Jazz, den New Generation-Preis bei Jazz an der Donau sowie den internationalen Biberacher Jazzpreis.

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