Hinweis: Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden!

Lammel | Lauer | Bornstein - Jazztrio

Donnerstag, 26.02.2015; 20:00 Uhr

Der Fokus des Trios ist über weite Strecken des Zusammenspiels nicht auf den einzelnen Musiker gerichtet, sonder auf die Idee und Motivik der gesamten Band. Neben der musikalischen Offenheit und technischen Versiertheit führt auch die langjährige Erfahrung jedes Instrumentalisten in anderen erfolgreichen Projekten zu einer äußerst facettenreichen Spielweise. Der Bassist Rene Bornstein hat sich in der TangoBrücke bereits mit zwei seiner weiteren Formationen dem Publikum vorgestellt: im Mai 2013 mit der Formation vince und im Oktober 2013 mit TANN.

Die von LLB präsentierten Kompositionen aus der Feder von Andreas Lammel und René Bornstein bilden das Fundament, von welchem aus sich jedes Konzert in ungeahnte, innovative Richtungen bewegt, ohne sich dabei in Beliebigkeiten zu verirren. So wird jedes Zusammenspiel zu einem spontanen und homogenen Klangerlebnis.


Es geht um die Leerstellen, um die Momente im musikalischen Fluss, die gerade nicht durch eine klare Klangaussage festgelegt sind. Sie sind Ausgangspunkt für Assoziationen, für Hörerleben im Spannungsfeld zum Bekannten, zu Gewohnheiten und Besonderheiten. Im Fall des Klaviertrios hat dieses Wechselspiel von Atemholen und Anspannung, von Loslassen und Wiederfinden grundlegende Bedeutung. Denn in dieser nach Phasen der Stagnation wieder ungemein beliebten Besetzung wurde schon so viel entwickelt, dass die kollektive, die einzelnen Stärken der Musiker gleichberechtigt nutzende Energie über die Kraft der Aussage entscheidet. Die wiederum entsteht nur dann, wenn jeder der Beteiligten sich zurücknehmen kann, um die anderen klingen zu lassen.

Das Trio von Andreas Lammel, Florian Lauer und René Bornstein basiert auf Aufmerksamkeit, Präzision, Empathie. Die Musiker lassen viel Raum, um Motive zu erforschen, Stimmungen knospen zu lassen, mit Texturen zu experimentieren. Sie arbeiten mit langen Gestaltungsbögen und Steigerungsmustern, mit harmonisch vieldeutigen Zusammenhängen, die sich erst aus der Situation heraus ergeben und zuweilen an andere Orte führen, als man zunächst annehmen könnte. Sie bleiben damit im Rahmen des formalen Spielens und genießen zugleich eine Freiheit, die innerhalb der Grenzen alles offen lässt. Das macht den Reiz der „Novemberlieder“ aus. Sie sind Höranstöße, weisen an vielen Stellen über die Ausgangsidee Klang gewordener Herbstimpressionen hinaus, verlieren sich aber nicht in der Vielfalt der Möglichkeiten. Sie stellen ein Trio vor, das ganz bei sich ist.

Ralf Dombrowski (Süddeutsche Zeitung, Jazzthing, Reclam)


zurück

Weitere Informationen und Hörbeispiele:

lammel-lauer-bornstein.de