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Erzählcafé mit dem Thema: Vertriebene und Flüchtlinge damals und heute
Freitag, 30.10.2015; 19:00 Uhr
Genau wie im ganzen Land leben auch in Einbeck und den benachbarten Gemeinden viele Flüchtlinge und Vertriebene. Es sind Menschen, die 1945 und in den Folgejahren kamen oder die erst jüngst ihre Heimat aufgrund von Kriegen oder verschiedenartiger Verfolgungsgründe verlassen mussten. Wie war das auf der Flucht? Wie geht es den Flüchtlingen heute nach vielen Jahren bzw. nach den ersten Wochen? Im Erzählcafé in der TangoBrücke werden Vertriebene und Flüchtlinge von damals und von heute eindrucksvolle Einblicke in ihre ganz persönlichen Erlebnisse auf der Flucht gewähren. Es wird jemand von seiner Flucht 1945 erzählen, dann jemand über seine Flucht aus der DDR und schließlich eine Somalierin, die vor einigen Jahren nach Deutschland immigriert ist.
Das Erzählcafé in der TangoBrücke wird moderiert von Brigitte Maniatis aus Osterode. Mit dem Erzählcafé zum Thema „Vertriebene und Flüchtlinge damals und heute“ möchte Brigitte Maniatis vor allem auch der Frage nachgehen, was wir alle derzeitig tun können, um die aktuell um uns herum gestrandeten Flüchtlinge gut zu integrieren?
Die Bezeichnung „Erzählcafé“ finden wir seit den 1980er Jahren vor allen Dingen in größeren Städten, wie Berlin, Frankfurt, Dortmund. „Erzählen Sie mal aus Ihrem Leben“ könnte die Aufforderung an die Teilnehmer heißen. In einem Erzählcafé kann man seine Lebensgeschichte oder bestimmte Themen aus dem eigenen Leben in einer öffentlichen und aufgeschlossenen Atmosphäre erzählen. Es geht immer um das persönlich Erlebte, das in eigenen Geschichten beschrieben wird. Die Erzählungen werden vorbereitet und professionell moderiert, aber in keiner Weise bewertet. In der Regel dauert der Vortrag 10 – 30 Minuten, anschließend können die Zuhörer eigene Geschichten zum Thema beitragen oder Fragen stellen. Das Erzählcafé wendet sich an junge, ältere und alte Leute.
Das Erzählcafé in der TangoBrücke wird zunächst in unregelmäßigen Abständen stattfinden. Die Themen sollen dabei im Dialog mit den Kulturfreunden der TangoBrücke ausgewählt werden.
Die heute in Osterode lebende pensionierte Rektorin hat sich ihr Leben lang vielfältig kulturell engagiert. Durch die fundierte Erfahrung, die sie durch ihre intensiv verfolgte Arbeit als ausgebildete Theaterpädagogin erlangte, wurde Maniatis zur Fachberaterin für Theatergruppen bei der Bezirksregierung Braunschweig.
In den Neunziger Jahren war Maniatis Konrektorin in Addis Abeba, Athiopien, wo sie wiederum fünf Jahre lang das School Theatre Festival organisierte. Ihr vielfältiges Engagement in Entwicklungshilfeprojekten, der Arbeit in der Flüchtlingshilfe und verschiedenen Bündnissen gegen Rechtsextremismus führten schließlich dazu, dass Maniatis ihr erlangtes Fachwissen regelmäßig auch in Vorträgen und Lesungen weitergibt.