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2. Veranstaltung der jüdischen Kulturwoche - Jiddischland
Dienstag, 12.04.2011; 20:00 Uhr
Reise durch das Jiddischland
Was passiert, wenn eine Tradition nicht nur ein hängendes Gemälde an der Wand ist? Was passiert, wenn eine Tradition nicht nur eine bestandene Prüfung nach dem belegten Geschichtskurs an der Universität ist? In diesem Fall ist es eine lebendige Tradition, nicht ein Museumsstück. Geschichte und Musik unserer Vorfahren leben weiter in unseren Interpretationen alter Erzählungen und Lieder. Wie alle kreativen Menschen reflektieren wir in unseren gegenwertigen Werken darüber, was uns heute in dieser unmöglich globalisierten Welt beunruhigt. Und gleichzeitig wenden wir uns ständig wieder der Tradition zu. Das eine zieht das andere unweigerlich nach sich.
Wer verbirgt sich nun
hinter dem "wir"? Wir sind die
heutige Generation, die das unschätzbare Erbe der Vergangenheit im Kontext der
Gegenwart sorgsam weiterträgt. Eine Zukunft kann es sonst einfach nicht geben. Die
Quintessenz dieser Verantwortung kann man in den Worten des jüdischen Weisen
Hillel lesen: "Wenn nicht ich für mich bin, wer ist dann für mich? Aber
wenn ich ausschließlich für mich bin, was bin ich dann wert? Und wenn nicht
jetzt [nach den Antworten suchen], dann wann?"
Heute haben "wir" verschiedene Muttersprachen:
Englisch, Russisch, Spanisch, Hebräisch. Aber was uns verbindet, ist das gemeinsame Erbe. Dieses Erbe hat einen
Namen, und der Name lautet Jiddisch (יידיש).
Im Programm dieses Abends lädt Dmitri ‚Zisl‘ Slepovitch Sie zu einer Reise durch das Land des Jiddischen ein. Sie werden die Stimmen der Vergangenheit hören, die durch die Stimme des Musikers durchleuchten. Sie werden die Bilder aus der Vergangenheit sehen, die auf unbegreifliche Weise einen Bestandteil der modernen Landschaft bilden. Sie werden Lieder hören, in denen der Pulsschlag des Lebens, nicht des Todes zu hören ist. Sie werden mitsingen und die Wärme des jiddischen Wortes im Lande unserer Herzen fühlen können, im Lande des Jiddischen.